Wenn fiktive Figuren den Aufstand proben – Ein Lagebericht aus der Schreibstube
Wenn fiktive Figuren den Aufstand proben – Ein Lagebericht aus der Schreibstube

Wenn fiktive Figuren den Aufstand proben – Ein Lagebericht aus der Schreibstube

Liebe Anhänger der geschriebenen Rebellion,
ich trage Neuigkeiten aus der literarischen Schmiede zu euch. Es ist ein Phänomen, das alle Schreibenden früher oder später befällt – und mich hat es immer noch am Kragen. Die Rede ist von Charakteren, jenen Geschöpfen unserer Fantasie, die plötzlich ein willentliches Eigenleben entwickeln und uns Autoren die Show stehlen.
Meine derzeitige Situation gleicht einer friedlichen Eroberung: Die Charaktere aus meinem aktuellen Manuskript haben beschlossen, dass sie bessere Plottlenker sind als ich.

Verrückt? Absolut.
Unterhaltsam? Das auch!

Aktueller Stand: Ich bin auf Seite 270 (ja, es ging voran!), und die Wortanzahl klettert gerade auf die 60.000er Marke zu. Klingt produktiv, nicht wahr? Doch dann kam Kapitel 16. Es sollte eine ruhige, fast meditative Szene werden, und was tun meine Protagonisten? Sie veranstalten eine hitzige Debatte, die mir zwar einige Schmunzler entlockte, aber die geplante Struktur über den Haufen warf.

Nun stehe ich da, eine amüsierte, aber leicht verwirrte Schöpferin, die beobachtet, wie ihre Figuren freimütig den Plot kapern. Änderungen an Kapiteln sind unvermeidlich geworden. Aber ist es nicht genau das, was Schreiben so spannend macht? Die stete Unsicherheit, ob das Ende, das wir im Sinn hatten, wirklich das Finale sein wird, welches unsere Charaktere wählen?
Daher fordere ich euch auf, mir beizustehen, während ich diese Rebellentruppe wieder unter Kontrolle zu bringen versuche. Werdet Teil dieser Expedition ins Ungewisse. Ich verspreche euch, es wird unterhaltsam, es wird chaotisch und vor allem wird es eines – einzig, aber nicht artig.

Und damit ihr nicht sagt, ich hätte euch im Unklaren gelassen: Nein, das nächste Kapitel wird nicht verschont bleiben. Ich erwarte Scherereien auf mindestens 15 weiteren Seiten. Wir können nur hoffen, dass sich unsere Helden nicht zu sehr in ihre Intrigen verstricken und ein Ende finden, das sowohl sie als auch uns zufriedenstellt.
Nun aber genug der Schreibrevolte – ich zeige der Bande, wer hier das Sagen hat (auch wenn ich selbst Zweifel hege).

Bleibt neugierig, bleibt amüsiert und vor allem bleibt dran – denn es ist und bleibt eine wilde Fahrt durch das Labyrinth meiner Fantasie.
Mit federndem Gruß und einem Augenzwinkern,

Kenna, noch immer nominell Herrin über die Tasten.

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